Dieses Jahr ging an meinem Johannisbeerstrauch ordentlich die Post ab. Obwohl ich nie gedacht hätte, dass mir der 30 Jahre alte Strauch das Umsetzen vor 2 Jahren jemals verzeihen würde. Er ist allerdings sehr gutmütig und hat uns in diesem Jahr mit einer roten Traubenpracht belohnt, so dass sich die Zweige schon gebogen haben. Zeit für einen guten alten Johannisbeersirup.
Diesen Sirup haben meine Oma und meine Tante Leni schon so gemacht. Die beiden hatten allerdings einen Entsaftertopf, den man so in der Qualität heute nicht mehr kaufen kann. Deshalb haben wir beim Entsaften komplett auf Handbetrieb umgestellt.
Was du für den Johannisbeersirup brauchst
1,5 Liter Johannisbeersaft
500 Gramm Zucker (normaler Raffinadezucker reicht hier völlig)
Entsaften ohne Entsafter
Wenn du einen Entsafter jeglicher Art hast, kannst du diesen Abschnitt überspringen.
Machst du den Johannisbeersaft ohne Entsafter, so brauchst du
- einen großen Topf
- ein feines Sieb oder ein Leinentuch
- die Johannisbeeren
- 500ml Wasser pro 1kg Beeren
Die Beeren und das Wasser kochst du im Topf kurz auf. Wenn die Beeren kochen, wartest du noch ca. 5 Minuten auf mittlerer Hitze. Die Beeren mit der entstandenen Flüssigkeit seihst du jetzt einfach durch das Sieb (oder Tuch) in eine Schüssel. Mit einem Tuch wird’s einfacher, weil du jetzt die ganze Sache nur ordentlich auswringen musst, um den restlichen Saft aus den Beeren zu pressen. Nutzt du ein Sieb, kannst du mit einer Gabel die Johannisbeermasse zerdrücken und den Saft in die Schüssel fließen lassen.
Den Johannisbeersirup kochen
Glückwunsch, denn du hast mit dem Entsaften den blödesten Teil der Arbeit hinter dir. Jetzt müssen wir nur noch den herrlich süßen Sirup kochen. Das wird super einfach.
Den Johannisbeersaft und die 500 Gramm Zucker bringst du gemeinsam und gut vermengt in einem großen Topf zum Kochen. Lass den Herd erst auf höchster Stufe, bis der Saft kocht und schalte dann auf die mittlere Stufe runter. Das spart ’ne Menge Energie und das Gebräu kocht trotzdem munter weiter. Während des Kochens solltest du das Ganze gut im Auge behaltenen, weil die Masse gerne mal ansteigt und über den Topf fließt. Ist der Topf aber groß genug, gibt’s da keine Probleme.
Insgesamt 10 Minuten sollte der Sirup kochen, bevor er fertig ist und in die Flaschen umgefüllt werden kann.
Die Flaschen zum Abfüllen vorbereiten
Egal ob du Flaschen mit Schraubverschluss oder Plopp nutzt, der Vorgang ist zumindest bei mir immer gleich einfach. Ich koche Wasser mit dem Wasserkocher auf und fülle die vorher gespülten Flaschen bis oben mit dem heißen Wasser. Schraubverschlüsse und Gummiringe (bei Plopp-Flaschen) lege ich in ein Schälchen und übergieße sie ebenfalls mit kochendem Wasser.
Beim Auffüllen stelle ich die Flaschen immer in die Spüle, weil ich der Hitze-Glas Kombi nicht traue und zu dünne Flaschen auch gerne mal zerspringen. Und weil ich ein oller Schisser bin, lasse ich sie lieber in der Spüle zerspringen, als auf der Arbeitsplatte. Das ist mit bisher aber auch erst einmal passiert und kommt sehr selten vor.
Viele Menschen packen die Flaschen auch in den Backofen und sterilisieren sie da. Ich habe aber weder vor, die Flaschen mit in den OP des Herzklinikums Unterfischbach bei Pusemuckel zu nehmen, noch möchte ich so viel Energie verschwenden. Das heiße Wasser hat sich in meiner Familie über Generationen bewährt und funktioniert immer.
Das Ganze lasse ich fast eine 1/2 Stunde so stehen, bevor ich es abgieße und den heißen Sirup einfülle.
Und wie lange hält sich das dann?
Der selbstgemachte Johannisbeersirup hält sich locker ein ganzes Jahr. Jedenfalls in der Theorie. In der Praxis ist er so lecker, als dass er wesentlich schnell weggesüppelt wird.
Lass es dir schmecken, mach’s nach und sag mir in den Kommentaren, wie es war.